Unser Beitrag in der Übersicht
Einleitung
Der Panzer Leopard 2 ist ein deutscher Exportschlager. Manche halten ihn sogar für den besten Panzer auf der Welt, vielleicht abgesehen vom neuen russischen T-14. Seit 1979 wird er in Deutschland produziert und von hier aus in die Welt exportiert. Bei dem Leopard 2A6, wie seine offizielle Bezeichnung lautet, handelt es sich für seinen Hersteller, Krauss-Maffei, um einen kommerziellen Erfolg. Doch was ist so besonders an dem Leopard 2?
Bei Vergleichsübungen der NATO im Jahre 2016 traten verschiedene Panzer gegeneinander an. Die Augen waren vor allem auf den US-amerikanischen M1 Abrams und dem Leopard 2 gerichtet. Beim Panzerwettbewerb kam es vor allem auf die taktischen Fähigkeiten der Besatzungen an. Die drei teilnehmenden Leopard-Mannschaften, eine aus Deutschland, eine aus Dänemark und die andere aus Polen, schlugen die Abrams Teams und teilten die ersten drei Plätze untereinander auf. Das deutsche Leopard 2 Team gewann den ersten Platz.
Die ersten Entwicklungsschritte des Panzer Leopard 2 begannen, als die Vereinigten Staaten und Deutschland gemeinsam den besten Panzer entwickeln wollten. Aus dem Projekt wurde nichts, doch setzte die deutsche Regierung die Bemühungen fort, einen Nachfolger des Leopard 1 zu finden. Seit 1979 entwickelte das Unternehmen Krauss-Maffei verschiedene Varianten, Nachrüstungen und Spezifikationen. Verschiedene Streitkräfte auf der ganzen Welt importierten den Leopard 2A6, 2A4 oder andere Varianten für ihre eigenen Armeen. Beim Leopard 2 handelt es sich um deutsche Qualitätsarbeit, die international viel Beachtung findet.
Bei seinen Einsätzen im Kosovo, in Afghanistan und Nordsyrien bewährte sich die Panzerung des Leopard 2, jedoch zeigte sich, dass er nicht ganz unzerstörbar war. Wodurch wurde der Leopard 2 aber zu einem solchen Exportschlager? Worauf beruht sein Erfolgsrezept? Schauen wir uns die Entwicklungsgeschichte des deutschen Panzers, seine technischen Daten und vielen Varianten genauer an.
Entwicklung des Leopard 2 Kampfpanzers
Die Entwicklungsgeschichte des Leopard 2 beginnt mit dem bilateralen Rüstungsprojekt zwischen den Vereinigten Staaten und der Bundesrepublik Deutschland. 1963 bildeten General Motors und die Deutsche Entwicklungs-Gesellschaft mbH ein Konsortium zur Entwicklung eines gemeinsamen Kampfpanzers. Das Ziel beider Länder war es, einen hochentwickelten Panzer zu erschaffen, der den anderen weltweit verfügbaren Panzern weit überlegen sein sollte. In Deutschland sollte das neue Modell den bis dahin im Einsatz befindlichen M48A2G ersetzen, in den USA den M60. Hohe Anforderungen wurden an das Entwicklerteam gestellt. Der neue Panzer wurde hierzulande Kampfpanzer 70 genannt, in den USA Main Battle Tank, kurz MBT. Er sollte rund 50 Tonnen wiegen, ein hydropneumatisches Federungssystem besitzen, eine automatische Ladevorrichtung für 12 mm XM150E5 Maschinengewehr und sollte in der Lage sein, ein Anti-Panzer-Geschoss des Types Shillelagh und normale Munition verschießen zu können. Ziele sollten mit einem Laser-Entfernungsmesser erfasst werden können sowie mit einem Infrarot-System. Die Besatzung des Kampfpanzerwagens sollte aus nur drei Personen bestehen und sie alle sollten sich im Turm des Fahrzeuges befinden. Die deutsche Variante sollte ein koaxiales MG 3 Maschinengewehr verfügen und ein zusätzliches 20 mm Maschinengewehr links auf dem Turmdach. Dieses Maschinengewehr sollte in erster Linie zur Flugabwehr eingesetzt werden. Um es kurz zu machen: Der Kampfpanzerwagen 70 war seiner Zeit voraus.
Das erste amerikanische Fahrwerk war im Juni 1966 fertig, das erste deutsche im September 1966. Die ersten Tests im Oktober zeigten, dass das deutsche hydropneumatische Federungssystem der amerikanischen überlegen war, was jedoch nicht heißen sollte, dass das deutsche Fahrwerk auch für den Panzer eingesetzt werden sollte. Auf deutscher Seite wurde der flüssigkeitsgekühlte MTU MB-873 Ka-500 Motor im Februar 1967 fertiggestellt. Dieser Motor schaffte 1500 PS. Die amerikanische luftgekühlte Teledyne-Continental schaffte nur 1475. 1968 wurde entschieden, aus den entwickelten Teilen sechs Prototypen vom Band rollen zu lassen. Jedoch explodierten die Kosten des neuen Panzers, der Kampfpanzerwagen 70 kostete das doppelte des Leopard 1. 1969 wurden die ersten Prototypen getestet und es stellte sich heraus, dass der Panzer zu schwer war. Der nächste Schritt sollte darin bestehen, das Gewicht zu reduzieren, jedoch konnten sich beide Seiten nicht einigen, wie das gelingen sollte. Im Januar 1970 wurde das Programm schließlich aufgegeben. Die Kosten beliefen sich auf 830 Millionen DM. Erkenntnisse aus der Entwicklung des Kampfpanzerwagens 70 wurden in beiden Ländern für neue Panzer genutzt. In den USA entstand daraus der M1 Abrams.Wie kam es nun zur Entwicklung des Leopard 2? Während beide Nationen am Kampfpanzerwagen 70 arbeiteten, war es ihnen nicht erlaubt, parallel einen neuen Panzer zu entwickeln. Zur gleichen Zeit wurde der Leopard 1 MBT in den Dienst gestellt. 1965 bekam Porsche den Auftrag, den Leopard 1 so zu verbessern, dass er den Standards des Kampfpanzerwagens 70 entsprach. Dieses Projekt wurde bis 1967 verfolgt und als „Vergoldeter Leopard“ bezeichnet. Als sich 1967 bereits zeigte, dass das Projekt von General Motors und der Deutschen Entwicklungs-Gesellschaft mbH nicht zum Erfolg führen sollte, entschied das deutsche Verteidigungsministerium, die Entwicklung des „Vergoldeten Leoparden“ weiter fortzuführen. Daraus entstand der experimentelle Panzer „Keiler“. Porsche war damit beauftragt, das Fahrwerk zu produzieren, Wegmann arbeitete an der Kanone, für den Rest war Krauss-Maffei zuständig. Zwei Prototypen des „Keilers“ (ET 01 und ET 02) wurden 1969 und 1970 produziert. Als die Zusammenarbeit zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland endgültig beendet wurde, entschied das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB), die aus der bilateralen Zusammenarbeit gewonnen Erfahrungen mit der Entwicklung des „Keilers“ zu kombinieren. Das Projekt wurde „Eber“ genannt, erreichte jedoch nicht einmal Prototypen-Status.
Die entscheidenden Schritte hin zum Panzer Leopard 2 wurden 1970 unternommen, als Verteidigungsminister Helmut Schmidt anordnete, die Arbeit am „Vergoldeten Leoparden“ fortzuführen und die Arbeit am Kampfpanzerwagen 70 in die Entwicklung mit einfließen zu lassen. Krauss-Maffei wurde wieder als Lieferant ausgewählt. Zwischen 1972 und 1974 wurden 16 Prototyp-Fahrwerke, alle mit der Bezeichnung „PT“, und 17 Prototypen-Geschütztürme produziert. Auf dem ersten Blick ähnelten die Panzer dem Leopard 1, allerdings war die Wanne keilförmiger und das Abluftgitter wurde an die Seite des Panzers verlegt. Die unterschiedlichen PT-Prototypen verfügten über unterschiedliche Komponenten und Zielsysteme. PT 11 zum Beispiel besaß ein ferngesteuertes 20 mm Maschinengewehr auf dem Geschützturm. Die meisten Prototypen übernahmen den Motor des Kampfpanzerwagens 70, den MTU MB-873 Ka-500 flüssigkeitsgekühlten Viertakter, zusammen mit dem 20 kW Generator, demselben Getriebe, Luftfilter und das Bremssystem. Diese Komponenten bildete ein kompaktes Ganzes, jedoch ließen sich die Einzelteile innerhalb von 15 Minuten austauschen. Der Antrieb verfügte über zwei Kompressoren mit 1500 PS bei einer Drehzahl von 2600 Umdrehungen pro Minute. Zehn der Prototypen wurden mit einer 105 mm Glattrohr-Kanone ausgestattet, die anderen sieben mit einer 120 mm Glattrohr-Kanone. Diese Kanonen wurden Leopard 2 K genannt („K“ für „Kanone“) und von Rheinmetall produziert. Das führte zur Entwicklung des Leopard 2 FK („Flugkörper“), welche die Luftabwehrwaffen vom Panzerkampfwagen sowie die Fähigkeit, Shillelagh-Geschosse abfeuern zu können, übernahm. Für den neuen Panzer war ein Fahrwerk vorgesehen, auf dem unterschiedliche Geschütztürme aufgebaut werden konnten. Jedoch wurde das Leopard 2 FK-Programm 1971 aufgegeben, unter anderem aufgrund der Kosten, und man konzentrierte sich auf den Leopard 2 K, wobei das „K“ später entfernt wurde. Darüber hinaus wurde gefordert, dass sich der neue Panzer in der militärischen Lastenklasse 50 bewegte und die Feuerleitanlage musste mit dem Geschützturm des Leopard 1 kompatibel sein.
Die ersten Testfahrten wurden zwischen 1972 und 1974 unter anderem in Münster und Meppen durchgeführt. 1975 folgten Versuche in Kanada und Arizona, bei denen die Belastbarkeit des Panzer Leopard 2 bei extremen Temperaturen getestet wurde. Gleichzeitig zeigte sich, dass der Panzer 1,5 Tonnen über der militärischen Lastenklasse 50 lag. Ein leichterer Turm, genannt der „Spitzmaus-Turm“, wurde von dem Hersteller Wegmann konzipiert und mit dem optronischen Entfernungsmesser EMES 13 von Leitz und AEG-Telefunken kombiniert. Dieser Entfernungsmesser war wegen seiner geringen Größe für den Spitzmaus-Turm geeignet. Aufgrund der ausgewerteten Erfahrungen im Jom-Kippur-Krieg entschied man sich, die militärische Lastenklasse auf 60 zu erhöhen, damit der Panzer Leopard 2 auch ausreichend gepanzert war. Außerdem sollte der Turm besser geschützt sein. Das Ergebnis war der Leopard 2 AV.
„AV“ steht für „austere Version“. Hierbei handelt es sich um den ersten Prototypen des Panzer Leopard 2. 1973 wurden zwischen den Vereinigten Staaten und der Bundesrepublik eine Absichtserklärung geschlossen, welches die Standardisierung ihrer Kampfpanzer vorsah. Zur Vergleichserprobung des Leopard 2AV und des amerikanischen XM1 Panzers kam es 1976 in Maryland, genauer den Aberdeen Proving Grounds. Hier sollten die beiden Waffensysteme miteinander verglichen werden, jedoch wurde schon von vorneherein festgelegt, dass beide Nationen sich nicht auf einen gemeinsamen Panzer einigen würden. Es wurden 77 Kriterien bewertet, von denen der Panzer Leopard 2AV 61, der XM1 48 erfüllte. Allerdings erfüllte der Leopard 2 nur 6 von 17 Bewertungsgruppen, der XM1 hingegen 16. Nach dem Ende der Vergleichserprobung übernahm der Leopard 2 unter anderem den amerikanischen Laserentfernungsmesser der Firma Hughes, welcher billiger als der EMES 13 war. Das US-amerikanische Militär kam zu dem Schluss, dass der XM1 vergleichbare Feuerkraft und Mobilität besitzt, jedoch besser gepanzert war das als der Leopard 2AV.
Schließlich wurde die Entscheidung gefällt, in die Serienproduktion zu gehen. 1977 wurde Krauss-Maffei, heute Krauss-Maffei Wegmann, damit beauftragt, 1800 Panzer Leopard 2 zu liefern und 810 Panzer sollten von MaK geliefert werden. Die Produktion wurde in fünf Baulose aufgeteilt, am Ende sollten es jedoch acht Lose mit 325 zusätzlichen Leopard 2 sein. Im September 1977 wurde bei der Heeresschau in Köln-Wahn der erste Leopard 2AV der Öffentlichkeit vorgestellt. Die ersten in Serie produzierten Panzer Leopard 2 wurden am 25. Oktober 1979 der Panzerlehrbrigade 9 in Munster übergeben. Die Entwicklungskosten des Panzer Leopard 2 sollen sich insgesamt auf 359,4 Millionen DM belaufen, wobei die Kosten für die Entwicklung des Panzerkampfwagens 70 nicht mit eingerechnet sind. Heute kostet ein Leopard 2 drei bis sieben Millionen Euro.
Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Varianten produziert, eine umfassende Modernisierung fand hingegen 1984 statt, noch während die Produktion der dritten, vierten und fünften Lose. Auslöser war die Verfügbarkeit der neueren EMES 15 Feuerleitanlage, wodurch das erste Los mit der neuen Technologie ausgestattet wurde.
Mit dem Auftreten neuerer russischer Panzer wie dem T-64 B und dem T-80 B war es an dem Panzer Leopard 2, sich entweder zu verbessern und einer neuen Panzergeneration Platz zu machen. Die 125 mm Glattrohr-Kanonen der russischen Panzer, in der Lage, Fernlenkwaffen abzufeuern, veränderten die Ansprüche an den deutschen Panzer. Die Entwicklung eines Leopard 3 wurde in Betracht gezogen, doch mehrmals verschoben. Genauso verhielt es sich mit der Entwicklung eines neuen Panzer Leopard 2, eines neuen Geschützturmes oder einer neuen Wanne. 1989 entschloss man sich schließlich, am Leopard 2 KVT zu arbeiten. „KVT“ steht für „Komponentenversuchsträger“. Der neue Panzer wog bis zu 60,5 Tonnen, besaß eine zusätzliche Panzerung und eine verbesserte passive und reaktive Panzerung am Geschützturm neben weiteren Detailverbesserungen. Nach mehreren Versuchen wurde dieses Fahrzeug in den Leopard 2 IVT umgewandelt (Instrumentenversuchsträger) und zwischen 1988 und 1992 beim IFIS eingesetzt, dem „Integrated Command and Information System“, bei dem Deutschland und die USA neue Verfahren zur Verbesserung der Informationsverarbeitung im Einsatzgebiet erprobten.
Der Zusammenbruch des Ostblocks veränderte jedoch die Situation und in der Folge wurde die Verbesserung des Panzer Leopard 2 vernachlässigt. Leichte, luftbewegliche Waffen wurden bevorzugt und der Verteidigungsetat verringerte sich. Pläne, 699 Kampffahrzeuge auf die neuen Standards anzupassen, wurden fallen gelassen. Eine alternative Aufrüstungsstrategie wurde in Angriff genommen, die „Kampfwertsteigerung“ (KWS), auch „Mannheimer Konfiguration“ genannt. Die Kampfwertsteigerung wurde in drei Phasen geteilt, KWS I, II und III, wobei die Abfolge nicht bedeuten musste, dass sie zeitlich aufeinander folgten. KWS I sah vor, die Panzer mit einer längeren L/55 120 mm Hauptwaffe vorzusehen, welche bessere Munition einsetzen konnte und eine Mündungsgeschwindigkeit von 1,800 m/s besaß. Bei der KWS II ging es darum, die Verteidigung der Panzer Leopard 2 zu verbessern und KWS III sah den Einbau einer 140 mm Hauptkanone vor.
1991 unterzeichneten die Schweiz, Niederlanden und Deutschland ein Abkommen zur Umsetzung von KWS II. 1992 fand die Mannheimer Konferenz statt, welche zu den Tests der Leopard 2 KWS II zwischen 1993 und 1994 führte. Im Zuge dessen wurden mehrere Panzer Leopard 2A4s zur 2 A5s umgewandelt. Eine der größten Veränderungen, neben der Verteidigung, stellt die Luke für den Fahrer dar, welche nun elektronisch bedient wurde. Der Fahrer blickt nun durch einen Monitor, angeschlossen an eine Kamera, auf die Umgebung des Panzers. Die Kanonenblende wurde gänzlich neu gestaltet, das Innere wurde besser gegen Splitter geschützt. Die elektrohydraulische Waffenkontrolle war nun ebenfalls rein elektrisch.
Der Leopard 2A5 wurde entwickelt, als Änderungen gemäß der Kampfwertsteigerung II durchgeführt wurden. In zwei Losen, von 1995 bis 1998 und 1999 bis 2002, wurden die A4s mit einer Zusatzpanzerung an der Front des Turmes versehen, außerdem mit leichten Kettenblenden der zweiten und dritten Generation. Gleichzeitig erhielt der Kommandant ein PERI R17A2 Periskop mit eigenem Wärmebildgerät, einen Digitalrechner und eine elektrische Waffennachführanlage sowie einen Splitterschutz aus Kevlar. Der Panzer erhielt GPS und ein Trägheitsnavigationssystem. Alle Panzer Leopard 2A5 sind Umbauten, wobei sich die meisten Veränderungen an den Türmen zeigen. Insgesamt wurden 350 Panzer umgebaut.
Die letzte große Mannheimer Konfiguration führte schließlich zum Leopard 2A6. Als Basis wurden 160 Leopard 2A5 und 65 Leopard 2A4 dem KWS I-Programm unterzogen. Das diente in erster Linie der Erhöhung der Feuerkraft. Der Leopard 2A6 verfügt über eine 120 mm Glattrohrkanone L/55, mit einer verstärkten Rohr-Rücklaufbremse und Schildzapfenlagerung. Außerdem wurde die Feuerleit- und Waffennachführanlage angepasst. Beim Leopard 2A6 wurden zusätzlich das Wiegerohr, der Rauchabsauger und der Verschlusskeil von der alten Waffe übernommen. Die Feldjustieranlage, der Hülsensack und die Rohrschutzhülle wurden hingegen umgestaltet. Gleichzeitig wurde auch eine neue Munitionsart eingeführt, genannt LKE-II. Sie kann bis zu 1000 Millimeter RHA durchschlagen. Die Konfiguration zum Leopard 2A6 hin wurde im März 2001 abgeschlossen.
Die Kampfwertsteigerung III sollte 2008 umgesetzt werden. Der Panzer Leopard 2 sollte in dieser Stufe eine 140 mm Glattrohrkanone und eine Ladeautomatik im Turmheck erhalten. Gleichzeitig sollte die Turmbesatzung um zwei Mann reduziert und das Combat Forces Command and Control System installiert werden. Jedoch stellte das Bundesministerium der Verteidigung dieses Vorhaben 1995 ein und die Gelder wurden für das Projekt „Neue Gepanzerte Plattform“ ausgegeben.
Zu einer Entwicklung des Leopard 2A7 kam es dennoch. Hierbei handelt es sich um ehemalige niederländische Fahrzeuge, welche von Kanada an Deutschland zurückgegeben wurden. Das Modell basiert auf dem Leopard 2A6M. Der Schutz gegen Sprengfallen und Minen soll besser sein als bei den Vorgängermodellen und die seitliche Panzerung kann mit zusätzlichen Kettenblenden verstärkt werden, damit gerade im urbanen Kampf der Panzer Leopard 2 vor kleinen Raketen geschützt wird. Abgesehen davon feuert er High Explosive Munition, deren Detonationszeitpunkt vom Ladeschützen einprogrammiert werden kann. Ziele können damit hinter Deckungen angegriffen werden, indem die Munition noch in der Luft explodieren kann. Die ersten Leopard 2A7 wurden 2014 der Bundeswehr übergeben. Am 5. Mai wurde ein Vertrag zur Lieferung von 104 Panzer Leopard 2 der Variante A7V mit Krauss-Maffei unterschrieben.
Technische Ausstattung und Besonderheiten Des Leopard 2
Der Panzer Leopard 2 ist ein Kampfpanzer der dritten Nachkriegsgeneration. Die vierköpfige Besatzung sitzt in einer Wanne mit Hecktriebwerk, mit einem selbsttragenden Turm, einer 120 mm Glattrohrkanone, zwei Maschinengewehren und einer Nebelwurfanlage. Im Laufe der Zeit wurde der Leopard 2 mehreren Kampfwertsteigerungen unterzogen und mit neuen Technologien ausgestattet. Der Leopard 2A6 ist die Hauptwaffe der Deutschen Panzerstreitkräfte, während der 2A7M das letzte Modell seiner Generation darstellt.
Technische Spezifikationen des Kampfpanzers
In der Entwicklungsgeschichte des Panzer Leopard 2 blieben die generellen Spezifikationen relativ gleich, da die meisten Veränderungen an den Zielsystem, an der Waffe und der Panzerung durchgezogen wurden, während die Wanne sich nicht sonderlich veränderte. Die hier angegeben Daten beziehen sich auf den Leopard 2A6.
- Gewicht (Gefecht): 61.7 t
- Gewicht (leer): 60.2 t
- Gewichtsklasse: MLC 70
- Länge (mit Kanone): 11,27 m
- Länge (ohne Kanone): 7,7 m
- Höhe: 3 m
- Breite: 3,75 m
- Bodenfreiheit: 540 mm
Antrieb/Fahreigenschaften
Ein flüssigkeitsgekühlter V12-Viertakter-Vorkammer-Mehrstoffmotor treibt den Leopard 2 an. Der Motor ist vom Typ MTU MB 873-Ka 501 von dem Hersteller Motoren- und Turbinen-Union Friedrichshafen, welcher zu Rolls-Royce Power System gehört. Der Motor verfügt über eine Ladeluftkühlung und zwei Abgasturboladern. Der Motor schafft 1100 KW und 1500 PS bei einer Drehzahl von 2600 pro Minute. Damit erreicht der Panzer Leopard 2 eine Höchstgeschwindigkeit von 68 km/h, wobei die tatsächliche Geschwindigkeit stark vom Untergrund abhängt. Zumeist rollt der Panzer bei um die 30 km/h.
- Motor: 47.600 cm³ MTU MB 873
- Pferdestärken: 1500 PS
- Drehzahl: 2600/min
- Höchstgeschwindigkeit (Straße): 68 km/h
- Reichweite (Straße): 385 km
- Verbrauch (Straße): 340 l/100 km
- Verbrauch (Gelände): 530 l/100 km
- Rückwärtsgang: 31 km/h
- Wendekreis: 7 m bis 27 m
- Drehzeit: 10 Sekunden
- Watfähigkeit: 1.200 mm
- Tiefwaten: 2.250 mm
- Unterwasserfahrten: 4.000 mm
- Grabenüberschreitfähigkeit: 3.000 mm
- Kletterfähigkeit: 1.100 mm
- Steigfähigkeit: 60%
- Querneigung: 30%
Zwei am Motor angebaute Kombinationslüfter führen dem Motor die für den Betrieb benötigte Brennluft hinzu. Zwei Ansaughutzen, die Zyklonfilter und die Feinfilterrundeinsätze reinigen die Luft. Die Wärme wird über die Ringkühler mit Gebläseanordnung nach hinten abgesondert.
Der Panzer Leopard 2 verfügt über ein drehstabgefedertes Stützrollenlaufwerk, Lamellendämpfer, hydraulische und mechanische Endschläge, welche über den Schwingarmen der Laufradpaare angebracht sind. Die Endverbindergleisketten sind gespannt, also „lebend“. Die Kettenpolster des Typs 570 F und später FT sind auswechselbar und werden vom Hersteller Diehl geliefert. Um die Griffigkeit der Ketten, unter anderem beim Fahren auf Eis und Schnee, zu verbessern, lassen sich auf jeder Seite die 18 Kettenpolster gegen gusseiserne Schneegreifer austauschen.
Bei einem kritischen Zustand der Kühlflüssigkeit oder des Ölstandes schaltet die Motorkontrollanlage den Motor einfach ab. Um auch im Gefecht zu funktionieren, verfügt die Motorkontrollanlage über eine verplombte Überbrückungsschaltung.
Gelenkt wird der Leopard Panzer 2 mittels des hydromechanischen Getriebes Renk-HSWL-354 und dem hydrodynamisch-mechanischen 4-Gang-Lastschaltgetriebes mit Wendestufe. Fahr-, Lenk- und Hilfsantrieb sind im Renk-HSWL-354 vereint. Die Bremsanlage ist über einer Schnellspannvorrichtung mit dem Motor verbunden und zum Triebwerksblock zusammengeflanscht. Die Betriebsbremse verfügt über zwei Stufen: Unterhalb von 35 km/h werden Bremsscheiben mit einem Druck von unter 98 bar verwendet, darüber kommt eine verschleißfreie hydraulische Strömungsbremse zum Einsatz. Unterhalb einer Drehzahl von 1300 verwendet der Panzer Leopard 2 eine verschleißarme Kraftübertragung mit einem mechanisch überbrückbaren Drehmomentwandler. Darüber greift die automatisch schließende Überbrückungskupplung mit einer festen Verbindung.
Panzerung
Der Leopard 2 und seine Varianten verwenden eine Verbundpanzerung der dritten Generation, auch C-Technologie bezeichnet. Wie genau diese Panzerung aufgebaut ist, wo sie besonders stark oder schwach ist, das wird geheimgehalten. Jedoch lässt sich sagen, dass die Besatzung durch eine Mehrfach-Schottanordnung geschützt wird. Das Material besteht aus verschiedenen Sorten Stahl und Verbundwerkstoffen, etwa Keramik oder Kevlar und ist nach dem Chobham-Prinzip gebaut. Bei der Schottanordnung werden Zwischenräume mit Gummi gefüllt.
Der Leopard 2A6 verfügt über mehrere Panzerungen gegen unterschiedliche Geschosse, wie etwa High Explosive Anti Tank- (HEAT) und kinetische Geschosse (KE).
Wannenfront (KE): 620 mm
Wannenfront (HEAT): 620 mm – 750 mm
Turmfront (KE): 850 mm – 930 mm
Turmfront (HEAT): 980 mm – 1730 mm
Wanne und Turm wurden als ein Gehäuse gefertigt, in dem die Panzerplatten innerhalb von Hohlräumen eingesetzt werden. Insbesondere achtete man bei der Entwicklung auf eine starke Frontpanzerung des Panzer Leopard 2. Beim Leopard 2A5 wurde eine Keilpanzerung an der Turmfront angebracht, welche später durch eine Schottpanzerung ersetzt wurde. Diese Schottpanzerung soll kinetische Geschosse abwehren können und Hohlladungsgeschosse zum Explodieren bringen, bevor sie die eigentliche Panzerung treffen.
Bewaffnung
Die Hauptkanone des Leopard 2A6 ist die 120 mm Glattrohrkanone Rh 120 vom Unternehmen Rheinmetall. Der Leopard 2A6 verwendet die Variante L/55, die vorigen Modelle die Variante L/44. Diese Glattrohrkanone verschießt flügelstabilisierte Munition. Das Rohr ist schildzapfengelagert, besitzt einen Schwenkbereich von 360° und einen Höhenrichtbereich von -9° bis +20°. Als zusätzliche Bewaffnung stehen ein koaxiales Maschinengewehr, ein Maschinengewehr zur Luftabwehr sowie eine Mehrfachwurfanlage zur Verfügung. Bei den Maschinengewehren handelt es sich um ein 7.62 mm GW3. Die Mehrfachwurfanlage verschießt Nebelwurfkörper. Außerdem werden die Panzer Leopard 2 seit Mai 2005 mit Mehrzweckwurfanlagen ausgestattet, welche Spreng-Munition und nicht tödliche Munition verschießen kann.Hauptwaffe: 120 mm Glattrohrkanone L/44 oder L/55
Länge der Hauptwaffe: 5280 mm oder 6600 mm
Reichweite Hauptwaffe: 5000 m
Sekundärwaffen: Zwei 7.62 mm MG3
Schwenkbereich: 360°
Höhenrichtbereich: -9° bis +20°
Zielgerät: EMES 15
Das hauptsächliche Zielgerät für den Schützen ist das EMES 15 von der Atlas Elektronik GmbH mit einem CE628-Laser. Dieser Laser kann Entfernungen bis zu 9900 m auf 10 m genau errechnen. Eingesetzt wird es beim Leopard 2A6 jedoch nur für Entfernungen zwischen 200 m bis 4000 m. Der Feuerleitrechner reicht für Entfernungen unter 200 m aus. Die Richtschützen verfügen außerdem über ein zwölffach vergrößerndes Hauptzielfernrohr. Ebenfalls steht dem Schützen ein Turmzielfernrohr FERO Z18 zur Verfügung. Seit 1983 wird das Wärmebildgerät WBG-X von der Firma Zeiss verwendet. Der Kommandant besitzt keine Entfernungsmessung, jedoch ein Periskop R17. Dieses Periskop lässt sich so einstellen, dass die Hauptkanone seinem Blick folgt oder das EMES des Richtschützen ebenfalls automatisch das Ziel ins Visier nimmt, auf das gerade der Kommandant schaut. Mit dem Leopard 2A5 wurde das Periskop 17 mit dem integrierten Wärmebildgerät „TIM“ (Thermal Imaging Modul) ausgestattet. Die Panzer Leopard 2A7 erhielten später den Attica-Wärmebildmodus, welcher die thermische Auflösung zwischen den Objekten und der Umgebung besser darstellt.
Die Munition für die Hauptkanone wird im Turmheck und in der Panzerwanne gelagert, im Turm befinden sich 15 Stück Munition, in der Wanne 27, ab dem Leopard 2A6M jedoch nur 22. Zu Beginn wurden zwei Arten von Munition eingesetzt, einmal die KE-Munition (kinetische Geschosse) sowie die HEAT-Munition, die Hohlladungsgeschosse mit Leuchtspur, auch als MZ-Munition bezeichnet („Mehr-Zweck“). 2014 ersetzte Rheinmetall die HEAT-Geschosse mit den Sprenggranaten vom Typ HE, da die alten HEAT-Geschosse nicht mehr hergestellt wurden. Diese neue Munition war besser gegen Flächenziele, Stellungen, Infanterie und leicht gepanzerte Fahrzeuge geeignet.
Sonstiges
Die Besatzung des Panzer Leopard 2 besteht aus vier Mann: dem Kommandanten, dem Richtschützen, Ladeschützen und dem Fahrer. Dem Kommandanten gebührt der Kommandantenplatz. Neben ihm sitzt der Richtschütze. Der Ladeschütze lädt in erster Linie die Hauptkanone im Feuergefecht oder greift gelegentlich zu einem der beiden Gewehre. Und der Fahrer steuert im vorderen Bereich den Leopard 2. Was die Kommunikation anbelangt, so stehen dem Panzer Leopard 2 jeweils zwei UKW-Funkgeräte des Typs SEM (Sender/Empfänger, Mobil) zur Verfügung, entweder 80/80 oder 80/90.
Nicht nur die Panzerung soll der Besatzung das Leben retten. Der ABC-Schutz und die Belüftungsanlage schützen sie auch vor atomaren, chemischen und biologischen Waffen. Zwei Tage lang soll die Besatzung im Inneren des Panzers aushalten können.
Besonderheiten des Panzers
Bei der 120 mm Glattrohrkanone handelt es sich um die erste moderne Glattrohrkanone, die im Westen nach dem Zweiten Weltkrieg gefertigt wurde. Der Leopard 2 verfügt über einen recht niedrigen Kraftstoffverbrauch, vor allem im Vergleich zu seinem US-amerikanischen Gegenstück, dem M1 Abrams. Aufgrund des Leerlauf- und Teillastbetriebs des Dieselmotors verbraucht der Leopard 2A6 nur etwa die Hälfte an Kraftstoff.
Insgesamt stellt der Panzer Leopard 2 und vor allem die letzten Baulose des Leopard 2A6 und 2A7 eine herausragende Leistung deutscher Ingenieurskunst dar. Der Leopard 2 wird von verschiedenen Streitkräften eingesetzt und zeichnet sich durch die niedrigen Lebenszyklenkosten aus. Der Leopard 2A6 kann bei voller Geschwindigkeit ein sich bewegendes Ziel auf bis zu 5000 Metern treffen, selbst auf unebenem Gelände und bei ungünstigen Sichtbedingungen. Lange Zeit war seine Feuerkraft ohnegleichen und seine Panzerung galt als nur äußerst schwer zu zerstören. Das Baukastensystem des Panzer Leopard 2 macht es sehr einfach, das Fahrzeug auseinander- und zusammenzubauen und gegebenenfalls an neue Herausforderungen anzupassen.
Ausführungen/Versionen/Abwandlungen des Panzers
Leopard 2AV
„AV“ steht für „austere Version“. Der erste Prototyp des neuen Leoparden. Dieser Prototyp trat 1977 gegen den amerikanischen XM1 von Chrysler an. Der AV war noch mit einer 105 mm Kanone bestückt.
Leopard 2A0
380 Modelle wurden von diesem ersten Los im Oktober 1979 produziert. Schon damals besaß der Leopard das Zielfernrohr EMES 15, einen Laser-Entfernungsmesser, ein hydraulisches WNA-H22 System, den Feuerleitrechner und die 120 mm Glattrohrkanone. Einige Panzer des Loses besaßen einen Restlichtverstärker statt des üblichen Wärmebildgerätes.
Leopard 2A1
Das erste Baulos des 2A1 wurde vom März 1982 bis zum November 1983 mit 750 Panzern gefertigt. Das zweite Baulos bis zum November 1984 mit insgesamt 300 Panzern. Das Wärmebildgerät war nun serienmäßig und der Querwindsensor des vorigen Bauloses fiel weg. Die Munitionshalterung wurde neben anderen Detailverbesserungen auf den NATO-Standard vereinheitlicht.
Leopard 2A2
2A2 wurden zuerst als 2A0 bezeichnet. Hierbei handelt es sich lediglich um Nachrüstungen des ersten Loses mit dem Wärmebildgerät. Außerdem wurden die PZB 200 Sichtgeräte mit den EMES 15 ersetzt und mehrere kleinere Verbesserungen vorgenommen.
Leopard 2A3
300 Fahrzeuge des 4. Bauloses wurden zwischen Dezember 1984 bis Dezember 1985 aufgerüstet. Die Panzer wurden mit der neuen SEM 80/90 Funkanlage ausgestattet, außerdem mit einem verkürzten Staurohr für den Richtschützen und einen Dreifarb-Tarnanstrich.
Leopard 2A4
Der Leopard 2A4 war die größte Variante, was die Anzahl und die Veränderungen angeht. Im Zuge von vier Baulosen wurden insgesamt 695 Fahrzeuge geschaffen. Das erste Baulos erstreckte sich von Dezember 1985 bis zum März 1987 und umfasste 370 Panzer. Ihnen wurde ein digitaler ballistischer Rechner für zusätzliche Munitionsarten hinzugefügt, eine bessere Brandunterdrückungslage wurde eingebaut und die Munitionsluke an der linken Seite des Turmes entfernt. Das nächste Baulos erfolgte vom Januar 1988 bis zum Mai 1989 und umfasste 150 Fahrzeuge. Ab dem 97. Panzer wurde ein verbesserter Panzerschutz für die Vorderseite des Turms und der Wanne geschaffen und neue schwere Kettenschürzen sowie wartungsarme Batterien hinzugefügt. Die Ketten stammten nun von der Firma Diehl. Das nächste Baulos wurde bis zum April 1990 gefertigt und führte zur Herstellung von 100 zusätzlichen Panzern. Vom Januar 1991 bis zum März 1992 folgte das letzte Baulos, welches 75 Fahrzeuge umfasste. Die leichte und schwere Kettenschürze wurde verbessert gemäß der D-Technologie und die Spiegel nachgerüstet.
Leopard 2A5
Der Leopard 2A5 ist das Ergebnis der Umrüstungen gemäß der Mannheimer Konfigurationen. Die Kampfwertsteigerung wurde in zwei Losen durchgeführt. Das erste Los zwischen den Jahren 1995 bis 1998 und das zweite zwischen 1999 bis 2002. Im ersten Los wurden 225, im zweiten 125 Panzer umgerüstet. Die 2A4 wurden mit einer Zusatzpanzerung an der Turmfront ausgestattet, die leichten Kettenblenden entsprachen nun der D-Technologie und die Turminnenseite wurde mit einem Kevlar-Splitterschutz ausgestattet. Elektronisch wurde der Leopard auf den neuesten Stand gebracht, so befindet sich in ihm jetzt ein GPS, ein Trägheitsnavigationssystem, ein Digitalrechner und eine elektrische Waffennachführanlage. Die Türme wurden mit der Glattrohrkanone L/55 ausgestattet.
Leopard 2A6
Der Leopard 2A6 wurde im Zuge der Kampfwertsteigerung I aufgerüstet, bei der es in erster Linie um die Steigerung der Feuerkraft ging. So wurden bei der 120 mm Glattrohrkanonen die Rohr-Rücklaufbremsen sowie die Schildzapfenanlage verbessert. Eine neue Art von KE-Geschossen wurde eingeführt, die LKE-II, welche bis zu 1000 mm an Stahlpanzerung durchschlagen kann. Außerdem wurden die Feuerleitanlagen und die Waffennachführanlagen des Leopard 2A6 angepasst. 160 2A5 wurden umgebaut sowie 65 2A4. Der erste umgerüstete Leopard 2A6 stand der Bundeswehr im März 2001 zur Verfügung. Eine Variante des Leopard 2A6 wurde mit zusätzlichem Minenschutz ausgestattet und 2A6M genannt. Der Umbau auf den 2A6M umfasste auch umfangreiche Änderungen am Fahrer-, sowie Kommandanten- und Ladeschützplatz.
Leopard 2A7
Bisher wurden nur 20 Leopard 2 auf den 2A7 umgerüstet. Ursprünglich sollten sie zum Leopard 2A6 umgerüstet werden, jedoch erfolgte zusammen mit Kanada ein Umbau der Panzer mit anderen Schwerpunkten. Dazu gehört eine Kampfraumkühlung, eine neue Energieerzeugungsanlage von KMW, das Führungs- und Informationssystem, eine neue Bordnetzoptimierung und eine digitale Bordverstärkungsanlage. Der 2A7 ist nicht für den Häuserkampf geeignet.
Einsätze und Stückzahlen
Insgesamt gibt es über 3.000 Panzer Leopard 2 auf der gesamten Welt, jedoch befinden sich nur mehrere Hundert im Besitz der Bundeswehr. Die einstige Rolle des Panzer Leopard 2 bestand darin, als Hauptwaffe der gepanzerten Streitkräfte gegnerische Panzerverbände zu bekämpfen.
Der Leopard 2A5 konnte beim KFOR-Einsatz im Kosovo 1999 zum ersten Mal erprobt werden. Die Panzer wurden in erster Linie zum Objektschutz eingesetzt und um Patrouillen zu fahren. 2007 verwendeten die kanadischen Streitkräfte im ISAF-Einsatz in Afghanistan 20 Leopard 2A6M. Ein Leopard 2 rettete bei einem Angriff mit einer Sprengfalle der Panzerbesatzung das Leben. Der Minenschutz hatte sich bewährt. Die Panzer gerieten mehrmals in Gefechte mit den Taliban und konnten sich laut den kanadischen Streitkräften immer behaupten. Ähnliche Erfahrungen machte auch Dänemark 2008. Nur ein Fahrer kam ums Leben, als der 2A5 ohne Minenschutz von einer Sprengfalle getroffen wurde.Der Panzer Leopard 2 wurden im Laufe der Zeit von verschiedenen Nationen eingekauft und in ihre Streitkräfte integriert. Neben den bereits genannten Kanada, Dänemark und der Türkei sind sich Leopard 2 Panzer Teil der Streitkräfte von Österreich, Chile, Finnland, Griechenland, Norwegen, Polen, Portugal, Singapur, die Schweiz, Schweden und Spanien.
Zusammenfassung
Der Leopard 2 gehört unzweifelhaft zu den modernsten und besten Kampfpanzern der Welt und ist ein begehrtes Exportobjekt der deutschen Rüstungsindustrie. Das verdeutlichen die vielen Nationen, welche den Panzer importierten. Die modernen Technologien, hohe Feuerkraft und hervorragende Panzerung sprechen für sich.
Quellenangabe
Titelbild: von U.S. Army Europe photo by Visual Information Specialist Markus Rauchenberger [Public domain], via Wikimedia Commons
Bilder des Leopard 2 Panzers
-
1024px Leopard C2 Canadian Forces
-
1280px German Leopard 2A6 from 3rd Panzer Battalion fires its main gun during the shoot off of Strong Europe Tank Challenge 40964003420 cropped
-
1024px Kampfpanzer Leopard 2A4 KPz 2
-
1024px Leopard 2A4 Austria 2
-
1024px Leopard 2A5
-
1024px Leopard 2 mit Turmgewichtsattrappe
-
1024px German army Leopard 2 tanks Grafenwöhr
-
1024px Österreichischer Panzer Leopard 2A4
-
1024px German Army Leopard 2 assigned to 104th Panzer Battalion
-
1024px Leopard 2 on the move
-
1024px German army Leopard 2 Weihnachtspanzer
-
Panzer Bat at Dübendorf
Freue mich , das Video “Fliegender Leopard 2” bei Euch zu sehen.
Mein Bruder hat es aufgenommen und ich bei YouTube eingestellt.
Super Video. Dann danken wir Euch beiden sehr dafür!